Schokoladige Auszeit-Momente

Chocolatier Oliver Coppeneur aus dem Siebengebirge im Interview

"Ich bin beeindruckt von der gewaltigen Natur – von der Schönheit und der Artenvielfalt."

Confiserie Coppeneur et Compagnon

Seit 1993 steht die Confiserie Coppeneur für erlesene Kreationen aus Kakao. Wir haben mit dem Chocolatier Oliver Coppeneur nach seiner gerade beendeten Exkursion nach Brasilien gesprochen.

Welche Eindrücke nehmen Sie von Ihrer letzten Exkursion nach Brasilien mit nach Hause in das heimische Siebengebirge?
Ich bin beeindruckt von der gewaltigen Natur – von der Schönheit und der Artenvielfalt. Mein großer Respekt gilt den Mitarbeitern und Freiwilligen der AMAP, die im Rahmen der Aufforstungsarbeiten unglaubliche Leistungen erbringen.

Welche Bedeutung hat die Herkunft des Kakaos auf das Endprodukt Schokolade?
Es sind die Gattung, die Region und die Arbeit des Farmers, die maßgeblich die Qualität der Chocolade beeinflussen. Unsere Hauptaufgabe ist es, diese Raritäten zu finden.

Das Thema Nachhaltigkeit ist heutzutage wichtiger denn je. Wie füllt die Confiserie Coppeneur das Thema mit Leben?
Von Beginn an haben wir unsere Cru Chocoladen von der Bohne ab hergestellt. Jeder Kakao lässt sich bis auf die Farm zurückverfolgen. Wir bezahlen faire Preise, die nicht selten bei einem Vielfachen des Börsenpreises liegen. Dies ermöglicht den Farmern nicht nur eine hohe Qualität herzustellen, sondern bietet ihm auch ein auskömmliches Einkommen. Außerdem unterstützen wir die AMAP, eine NGO, die sich für die Aufforstung der Mata Atlantica einsetzt. So schließt sich der Kreislauf „Bean|to bar|to tree“.

Wofür steht genau das Siegel Fair Cacao und was hat es mit „Bean|to bar|to tree“ auf sich?
Fair Cacao ist kein Marketinginstrument, sondern zeigt unser Verständnis auf, wie ein nachhaltiges Miteinander funktioniert. All unseren Cru Chocoladen liegt ein Code bei. Aktiviert ein Kunde diesen Code auf unserer Homepage, wird ein Baumsetzling gezogen. So entstehen aus den Bohnen Chocoladentafeln und aus jeder Genuss-Tafel ein neues Baumleben: Bean|to bar|to tree.

Auch ein Chocolatier muss sicher manchmal ausspannen. Wie und wo verbringen Sie Ihre persönlichen Auszeiten?
Ich genieße das große Privileg, nicht nur im Siebengebirge arbeiten zu dürfen, sondern auch dort zu leben. Wer das Siebengebirge kennt, weiß um die Vielzahl der möglichen Auszeit-Orte. 

Zur Person

OLIVER COPPENEUR 
Oliver Coppeneur wurde in Siegburg geboren. Nach der Schule absolvierte er eine dreijährige Ausbildung als Konditor in Bonn; die Lehre schloss er 1988 als Jahrgangsbester ab. 1991 absolvierte er in nur drei Monaten die Meisterschule F+U in Heidelberg, die er erfolgreich und als Jahrgangsbester vor der Handwerkskammer Mannheim mit der Meisterprüfung abschloss. Zu seinen beruflichen Stationen zählen u.a. der Süßwarenproduzent Kessko, das Steigenberger Hotel An der Casselsruhe (Konditor – Commis Pâtissier) und das Maritim Hotel in Bonn-Bad Godesberg (Demichef Pâtissier). Am 18. September 1993 gründete Oliver Coppeneur gemeinsam mit Georg Bernardini die Confiserie Coppeneur et Compagnon, die er bis heute erfolgreich leitet. 2015 erfolgte der Umzug in die „Manufaktur für Lebensfreude“, das neue Stammhaus der Confiserie in den Höhen des Siebengebirges.