Der Erholungsfaktor von Kurzreisen

Der Erholungsfaktor von Kurzreisen

Morgendlicher Nebel

Kurzreisen liegen im Trend: Die Anzahl der Reisen mit einer Dauer von maximal 5 Tagen ist von 71,9 Mio. im Jahr 2012 auf 78,4 Mio. im Jahr 2017 gestiegen (Quelle: DRV). Die Deutschen verreisen öfter, aber dafür kürzer.

Doch was bringt das?

Lange Zeit galt die Ansicht, dass mehrwöchige Urlaubsreisen am erholsamsten sind. Passend dazu sicherte auch das Bundesurlaubsgesetz pro Jahr einen Anspruch auf mindestens 4 Wochen Urlaub am Stück. Mittlerweile belegen jedoch zahlreiche Studien, dass eine Kurzreise von ein paar Tagen Dauer mindestens genauso viel Erholung bietet.

Warum ist das so?

Der Erholungseffekt, auch von mehrwöchigen Reisen, ist meist spätestens nach zwei bis drei Wochen verflogen und wir sind wieder vom Alltagsstress eingenommen. Daher kann es sinnvoller sein, regelmäßig kürzere Urlaube zu machen, um den Erholungsfaktor der ersten Tage abseits des Alltags zu nutzen, und die Batterien in regelmäßigen Abständen wieder aufzuladen. Denn Kurzurlaube schonen das Urlaubstagekonto und man kann dadurch mehrmals im Jahr verreisen.

Denn was bringt uns ein Monat Urlaub und Entspannung, wenn wir die restlichen elf Monate des Jahres gehetzt und erschöpft durch unser Leben hasten? Die größte Kunst liegt natürlich darin, an jedem Tag der Woche Platz für Ruhe und Erholung zu schaffen. Zusätzlich dazu macht es aber Sinn, mehrmals im Jahr kleine Auszeiten außerhalb der eigenen vier Wände einzulegen, um komplett abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen – quasi einmal „resetten“. Das dauert im Normalfall nicht länger als zwei bis drei Tage, und anschließend können wir mit neuer Energie und ohne lange Unterbrechung wieder im Alltag durchstarten. Wir benötigen so auch weniger Zeit, uns wieder Zuhause und im Job einzufinden, als nach einer langen Reise, und können dadurch den Erholungswert länger aufrechterhalten.

Aber…

Natürlich gibt es ein Aber. Denn natürlich kann der Erholungsfaktor einer Kurzreise nur dann so hoch sein, wie gewünscht, wenn von vier Tagen nicht zwei für die An- und Abreise verloren gehen. Bei Kurzurlauben sollte daher darauf geachtet werden, nicht länger als ein bis zwei Stunden vom Ausgangs- bis zum Zielort zu benötigen, um das Stresslevel der Anfahrten möglichst gering zu halten und schneller in der Auszeit anzukommen.

So entdecken wir außerdem die vielfältigen Möglichkeiten der näheren Umgebung. Denn auch Deutschland ist wunderschön und hat viel abwechslungsreiche Natur, ebenso wie großartige kulinarische Genüsse zu bieten. Es muss nicht immer der Wochenendtrip nach Paris oder London sein – vielmehr ist das sogar kontraproduktiv, da wir nicht nur eine längere Anreise haben, sondern das Großstadtleben uns zusätzlich stresst. Besser ist es, sich für ein paar Tage in die Natur zu begeben, um sich auf das Wesentliche zu besinnen und wieder mit sich selbst zu verbinden.