Themenreihe Stress (Teil 1)

Arten & Symptome

Ohne Stress durch den Herbst

Es ist Herbst. Die Jahreszeit, in der die Tage kürzer, die Luft kälter und die Blätter bunter werden. Eine schöne Zeit im Jahr, da sie uns viele Möglichkeiten bietet, es uns nach dem Sommer mal wieder mit Decke, Kerze & Tee drinnen gemütlich zu machen, oder aber draußen die vielleicht letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres zu genießen. Eigentlich ein guter Mix. Und trotzdem fühlen sich viele Menschen im Herbst gestresster als in anderen Jahreszeiten. Über die Gründe dazu lässt sich nur mutmaßen.

Damit Du es aber schaffen kannst, in diesem Herbst mehr Auszeit-Gefühle in Deinen Alltag zu integrieren und Stress gekonnt zu vermeiden, möchten wir Dir in einer zweiteiligen Themenreihe das Thema Stress näherbringen. Im ersten Teil geht es um die verschiedenen Arten und Symptome von Stress. Der zweite Teil handelt von den Faktoren, die Stress auslösen und wie Du Stress wieder loswerden oder noch besser direkt vermeiden kannst.

 

Was ist Stress überhaupt?

Bei Stress handelt es sich um eine biochemische Reaktion des Körpers auf bestimmte Reize, wodurch Stresshormone wie zum Beispiel Adrenalin ausgeschüttet werden. Der Körper schaltet dann in den sogenannten Fight-or-Flight („Kampf-oder-Flucht“) Modus, der noch aus Urzeiten in unserem System integriert ist und uns früher in Gefahrensituationen das Leben rettete. Heute sind es weniger lebensbedrohliche Szenarien als vielmehr die Anforderungen des modernen Lebens, die Stress in uns auslösen. Die körperliche Reaktion ist aber weitestgehend noch dieselbe.

 

Arten von Stress

Dabei kann grundsätzlich zwischen Eustress und Disstress unterschieden werden, umgangssprachlich auch gerne „guter“ und „schlechter“ Stress genannt. Disstress (dis = lateinisch für schlecht) raubt uns Energie, macht uns antriebslos und schädigt unsere Gesundheit. Eustress (eu = griechisch für „gut“) hingegen wirkt als Motivator. Die Herausforderung, die Eustress auslöst, wird als positiv und anspornend empfunden. So werden Glückshormone ausgeschüttet, die uns Energie geben und weiter antreiben. Eustress erhöht unsere Bereitschaft zu maximaler Leistungsfähigkeit und vergrößert gleichzeitig unsere Wahrnehmung.

Ob Stress jedoch positiv oder negativ empfunden wird, es sich also um Eu- oder Disstress handelt, hängt dabei vom persönlichen Empfinden und bisherigen Erfahrungen ab.

Doch auch Eustress bleibt auf Dauer nicht ohne Auswirkungen auf den Körper. Wenn sich der Körper an die ausgeschütteten Glückshormone zu sehr gewöhnt, erscheinen anschließend schon neutrale Stresslevel negativ, ein gewisses Suchtpotential entsteht und es ist nicht auszuschließen, dass die zunächst anspornend wirkende Herausforderung zu einer Überforderung führen kann. Die im Folgenden beschriebenen Symptome gelten dennoch in erster Linie für den stets negativ empfundenen Disstress.

 

Symptome von Stress

Akuter Stress löst Symptome wie eine schnelle Atmung, erhöhten Puls, Schweißausbrüche und Muskelanspannung aus. Es ist eine kurzfristige Reaktion auf eine stressauslösende Situation, die normalerweise noch keine langfristig schädigende Wirkung hat. Der Körper schaltet lediglich vorübergehend in den Fight-or-Flight bzw. Überlebensmodus. Die Symptome verschwinden in der Regel von alleine wieder, sobald die Situation „überstanden“ ist.

Handelt es sich aber um eine andauernde Situation oder eine längere Phase, die Stress in uns auslöst, verändern sich die Symptome und es kommen weitere hinzu. So steigt beispielsweise der Bluthochdruck, es können Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Appetitlosigkeit, Rückenschmerzen, depressive Verstimmungen sowie Gefühle der Gereiztheit und Aggressivität auftreten. Viele sind nervös, verspüren innere Unruhe und vernehmen geringere Leistungsfähigkeit, Kreativität und Denkfähigkeit sowie Konzentrationsschwierigkeiten. Diese Art des Stresses tritt mittel- bis längerfristig auf und wird auch als episodisch-akuter Stress bezeichnet. Sie wird meistens durch die vielfältigen Herausforderungen unserer schnelllebigen Gesellschaft ausgelöst und kann bereits schädlich für unsere Gesundheit sein, da der Körper oft durch zu viele äußere Reize nicht ausreichend Zeit zur Regeneration erhält. In solchen Phasen wird häufig selbst die Freizeit als stressig wahrgenommen.

In diesen episodisch-akuten Stressphasen gilt es, die Ursache vom Stress zu finden und dagegen anzugehen. Hält die Phase an, besteht die Gefahr, dass der sehr gefährliche chronische Stress entsteht. Dieser kann zu chronischen Erkrankungen, schweren Depressionen, Süchten oder gar zum Burn-Out führen, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

 

Aber keine Sorge: in den allermeisten Fällen ist Stress zwar nicht gut für uns, aber dennoch behandelbar. Wir müssen uns lediglich bewusst mit unseren Alltagsbelastungen auseinandersetzen, um unsere persönlichen Stressoren zu erkennen und Stress dadurch bekämpfen und langfristig vermeiden oder wenigstens verringern zu können. Wie genau das funktionieren kann und welche Arten von Stressoren es gibt, folgt im nächsten Monat!