Mit Dankbarkeit durch den Alltag

Dankbarkeit im Alltag

Schon der englische Philosoph Francis Bacon erkannte: „Es sind nicht die Glücklichen, die dankbar sind. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind." Schnell verlieren wir uns in den vielen Verpflichtungen und Herausforderungen unseres Alltags und damit unser Glück aus den Augen. Wir hetzen von einem Termin zum nächsten und arbeiten routiniert unsere To-Do-Listen ab. Dadurch passiert es häufig, dass wir den Blick für die kleinen Dinge, die die uns am Ende des Tages wirklich am Herzen liegen und Freude bereiten, verlieren. Viele unserer alltäglichen Probleme sind eigentlich keine wirklichen Probleme, sondern eher kleinere Unannehmlichkeiten und dennoch schaffen sie es immer wieder, uns die Laune zu verderben. Wenn wir Dankbarkeit zu einem festen Bestandteil unseres Alltags machen, können wir lernen, uns immer wieder daran zu erinnern, wie gut es uns im Grunde geht und wir können den Fokus immer wieder auf den wesentlichen Kern unseres Lebens lenken. Wenn wir aufhören, Sätze zu denken wie „wenn XY eintritt, dann bin ich glücklich“ und stattdessen bereits jetzt dankbar sind für alles, was wir heute schon haben, folgt das glücklich sein von ganz alleine.

„Sei dankbar für das, was du hast, dann wirst du am Ende mehr haben. Wenn du dich darauf konzentrierst, was du nicht hast, wirst du niemals genug haben.“ – Oprah Winfrey

Die positiven Effekte von Dankbarkeit

Zahlreiche Studien belegen mittlerweile, welche positiven Effekte das Gefühl von Dankbarkeit auf unsere sozialen Beziehungen, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat. Dankbarkeit wirkt in einem Teil des Gehirns, der unter anderem unsere Stressresistenz beeinflusst und schüttet zudem das Glückshormon Dopamin aus. Dabei geht es nicht darum, dass wir uns negative Dinge schönreden oder verdrängen. Stattdessen hören wir auf, vermeintliche Probleme zu durchdenken und legen unseren Fokus bewusst auf die positiven Dinge in unserem Leben. So lassen wir Gefühle des Mangels hinter uns und können erfüllter durch den Tag gehen.

Daher möchten wir Dir hier drei kleine Übungen vorstellen, wie du Dankbarkeit ganz einfach in dein Leben integrieren kannst.

Drei Dankbarkeitsrituale für den Alltag


1. Die Dankbarkeitsliste

Nimm Dir Zeit, ganz bewusst darüber nachzudenken, wofür Du in deinem Leben dankbar bist oder dankbar sein solltest. Das können die „großen“ Dinge wie zum Beispiel Dein Job, Deine Familie, Deine Beziehung, Deine Urlaube etc. sein, ebenso wie die kleinen Dinge wie das Lächeln der Kassiererin, der erste Kaffee am Morgen, eine nette Nachricht einer Freundin und und und. Wenn Du einmal anfängst, fallen Dir wahrscheinlich zahlreiche Dinge ein, für die es sich lohnt, dankbar zu sein.

Du kannst Deine Liste in Gedanken führen oder sie sogar aufschreiben. Die Verschriftlichung hat den Vorteil, dass Du die Liste immer wieder ansehen kannst, wenn Du Dich mal weniger gut fühlst. Am besten ist es, wenn Du Dir mehrmals die Woche oder sogar täglich mindestens 3 Dinge bewusst machst, für die Du gerade ganz besonders dankbar bist. Am besten eignet sich dafür der Morgen gleich nach dem Aufwachen oder der Abend vor dem Schlafen gehen, aber Du kannst auch mitten am Tag innehalten und Dich in das Gefühl von Dankbarkeit versetzen und so Abstand zu Deinen Alltagssorgen bekommen.

2. Bewusst Danke sagen

Wie oft sagst Du den Menschen um Dich herum von Herzen Danke? Dabei ist es so leicht und geht schnell, während es einen enormen positiven Effekt auf das Miteinander und Dein Glücksempfinden hat. Bedanke Dich bei fremden Menschen wie der Verkäuferin, dem Kellner, dem Busfahrer oder dem Herrn, der Dir die Tür aufgehalten hat, ebenso wie bei Deinen Freunden und Verwandten – gerade diese nehmen wir schnell zu selbstverständlich und vergessen, uns regelmäßig aufrichtig dafür zu bedanken, dass sie Teil unseres Lebens sind und schon so viel für uns getan haben.

3. Die Verlust-Formel

Eine andere Möglichkeit, Dankbarkeit zu praktizieren, ist es, sich vorzustellen, wie unser Leben ohne bestimmte Dinge oder Menschen aussehen würde. Die Verlust-Formel ist die Umkehrformel der vermeintlichen Glücksformel, nach der wir häufig leben: Aus „Unser Leben + X (etwas, das wir uns wünschen) = Glück“ machen wir „Unser Leben – Y (etwas, das wir bereits haben) = ?“. Wir halten vieles schnell für selbstverständlich, weil wir so daran gewöhnt sind und es nicht mehr anders kennen. Wenn wir uns vorstellen, unseren Job zu verlieren, geliebte Menschen verabschieden zu müssen, aus unserer Wohnung ausziehen zu müssen oder ernsthaft krank zu werden, lernen wir wieder mehr zu schätzen, was wir bereits haben.